Wenn Leitungen unter der Erde verlegt werden müssen, sind viele Fachbetriebe darauf angewiesen lange Gräben zu ziehen, die später wieder zugeschüttet werden. Abgesehen von der Arbeit, die der Aushub bedeutet, kommen so teilweise recht hohe Kosten auf den Bauherren zu. Gerade wenn der zu ziehende Graben eine Straße oder eine hochwertige Gartenanlage kreuzen müsste, wäre es wünschenswert, wenn der Graben unter diesen Anlagen hindurchgezogen werden könnte.
Mit der Erdrakete, die zum Beispiel von der Emil Keller AG regelmäßig eingesetzt wird, kann genau dies Wirklichkeit werden. Die Erdrakete erleichtert den Tiefbau im sogenannten Verdrängungsverfahren. Sofern eine Bodenbeschaffenheit vorliegt, die eine Verdrängung des Erdreiches gestattet, kann der Platz für eine Rohrleitung unterirdisch geschaffen werden, ohne einen Graben auszuheben. Es müssen lediglich am Start und am Ziel der Rohrleitung Löcher ausgehoben werden, in denen der Bodenverdrängungshammer waagerecht eingesetzt werden kann. Mithilfe eines Peilstabes kann der Hammer auf das Ziel ausgerichtet werden. Die Erdrakete erhält ihre Energie durch den Druckluftabtrieb eines herkömmlichen Baustellenkompressors. Im Inneren des Raketengehäuses wird ein Kolben nach vorne beschleunigt, wodurch das gesamte Gerät seinen Vortrieb erhält. Die Erde rund um den Verdrängungshammer wird verdichtet und es entsteht ein Hohlraum, der auch bestehen bleibt, wenn der Hammer seinen Weg fortsetzt. Im Anschluss können in die bis zu achtzehn Meter langen Hohlräume die Rohrleitungen eingesetzt werden. Bei Leitungen bis zu einem Durchmesser von 160 mm kann auf diese Weise viel Geld gespart werden.